Oasis – "Definitely Maybe"

Oasis – "Definitely Maybe"

Update: 2024-08-26
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Fünf Jungs aus Manchesters Arbeiterklasse nehmen sich vor Rockstars zu werden. Der Opener ihres ersten Albums "Definitely Maybe" trägt passend dazu den Titel "Rock ’n’ Roll Star" – der Gegenentwurf von dem Leben, in dem sie sich tatsächlich befunden haben. Doch die selbsterfüllende Prophezeiung funktioniert, "Definitely Maybe" ist weltweit über acht Millionen Mal über die Ladentheke gegangen, es hagelte Gold und Platin.

Sie haben das richtige Album zur richtigen Zeit im Zeitgeist gehabt! Gesellschaftlich ist dieses Album enorm wichtig.

Quelle: SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig über "Definitely Maybe"



Im August feiert "Definitely Maybe" von Oasis 30-jähriges Jubiläum. Ihre Singles "Supersonic", "Live Forever" und "Cigarettes And Alcohol" klingen heute noch so frisch und aktuell wie im Jahr 1994. Zur Feier des Jubiläums erscheint am 30. August 2024 eine limitierte Deluxe 4LP- und 2CD-Edition mit Bonusmaterial.

Noel und Liam Gallaghers Background


Noel und Liam sind klassische Arbeiterkinder, aufgewachsen in der Arbeiterschicht von Manchester, in Burnage, einem klassischen Arbeiterviertel am Stadtrand. Ihr Vater war Alkoholiker und hat die Kinder auch immer wieder verprügelt. Das Leben ist relativ perspektivlos in diesem Teil der Stadt. Auf der einen Seite stand das gute Bürgertum, auf der anderen eine sehr klar definierte Arbeiterklasse. Als in den Siebzigern unter Margaret Thatcher Fabriken schließen und die Arbeitslosigkeit in die Höhe schnellt, wird der Gang zum Arbeitsamt auch zu Liams und Noels Lebensrealität. Die Arbeitslosigkeit bleibt bis Anfang der 90er hoch und auch die Zukunftsperspektiven sind immer noch schlecht.

Von The Rain zu Oasis


Liam war bekennender Hip-Hop Fan und tritt der Band The Rain bei. Auf seinen Wunsch hin kommt auch Noel in die Band. Dieser verändert die ganze Art, wie diese Band agiert, führt harte Probepläne ein. Zuvor hatte Noel bei den Inspiral Carpets als Rowdy gearbeitet.
Im Mai 1993 wurden sie bei einem legendären Konzert in Glasgow von Musikmanager Alan McGee entdeckt. Er ist Miteigentümer von Creation Records. Doch anstatt ein Album aufzunehmen und rauszubringen geht es für Oasis erst einmal auf UK-Tour, dann werden drei Singles rausgebracht.

Produktion von "Definitely Maybe"


Bei der ersten Session zu "Definitely Maybe" hatten Oasis mit David Batchelor einen Produzent an ihrer Seite, der sehr klar produziert hat. Er hat die die Musiker in Einzelkabinen aufgenommen, um die Sounds zu trennen. Doch das war nicht der Sound, den die Band wollte. Noel hatte eine klare Vorstellung von dem Album, er wollte, "dass das Ding klingt wie ein abhebender Düsenjet".
Daher haben sie das Album tatsächlich ein zweites Mal aufgenommen, mit Produzent Mark Coyle. Er war mit ihnen bereits als Live-Tontechniker unterwegs und verstand, wie die Band klingen wollte.

Oasis – die Meister der Soundcocktails


Oasis sind die Meister der Soundcocktails und verstehen sich musikalisch an allem zu bedienen, um etwas Neues zu schaffen. Noel lässt sich gerne von Songs inspireren, die er kennt und spielt sie nach. Dabei gibt es zwei verschiedene Methoden, wie Elemente oder Segmente eines bereits existierenden Musikstücks in einem neuen Song verwendet werden können: Das im Hip-Hop altbekannte Stilmittel Sampling und die Interpolation. Mehr Hintergrundinformationen zur Thematik und warum Oasis 400.000 Dollar an Coca Cola zahlen mussten, erfahren Sie im SWR1 Meilensteine-Podcast.

Oasis – "Live Forever"


"Live Forever" ist die dritte Single-Auskopplung von "Definitely Maybe" und die erfolgreichste des Albums. Die Single erreichte Platz 10 in den britischen Charts und ist nicht nur kommerziell einer der erfolgreichsten Songs der Band, sondern gilt auch als einer ihrer bekanntesten und ist ein Fan-Favorit – "Live Forever" hat sich als eine art Hymne der Band etabliert. Es ist ein lebensbejahender, positiver Song, der das (ewige) Leben feiert mit einem monumentalen Gitarrensolo am Ende.

"Definitely Maybe"– Ein Meilenstein der Musikgeschichte


Warum SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig das Oasis-Konzert verlassen hat und das Album "Definitely Maybe" dennoch großartig findet, warum die Orientierung an bestehenden musikalischen Stilen für dieses Album absolut prägend ist und noch vieles mehr, erfahren Sie im Meilensteine Podcast zu "Definitely Maybe" von Oasis.

Ich habe heute ein Stückchen mehr verstanden, warum ich dieses Album so liebe, weil eben alle mit dabei sind. Die Beatles, die Stones, t. Rex, Status Quo. Man spürt dieses britische Lebensgefühl. (...) Ein tolles erstes Album für eine Band, die wirklich eine Britpop-Ära geprägt hat.

Quelle: SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius



Shownotes



Über diese Songs vom Album "Definitely Maybe" wird im Podcast gesprochen


  • (15:15 ) – "Rock ’n’ Roll Star"
  • (25:24 ) – "Cigarettes & Alcohol"
  • (31:15 ) – "Shakermaker"
  • (38:33 ) – "Live Forever"
  • (1:00:00 )– "Supersonic"
  • (1:10:33 )– "Slide Away"

Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen


  • (31:58 ) – "I'd Like To Teach The World To Sing" von den The New Seekers
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